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Geschrieben von Shenea am 13.01.2004 um 14:22:

  Links, rechts... ja was denn nun?

Ich hoffe doch mal, dass euch die Überschrift etwas verwirrt hat, denn das war Taktik Augenzwinkern Na gut... ich gebe es ja zu, mir viel nichts ein, mit dem ich nicht gleich alles verrraten hätte.
Und zwar schreibe ich zur Zeit ein Referat für Politik. Thema: Anarchie.
Ich würde also gerne mal wissen, was ihr glaubt, darüber zu wissen. Was verbindet ihr, ganz spontan, mit dem Wort "Anarchie"?



Geschrieben von perlchen am 13.01.2004 um 14:45:

 

Anarchie? Was is des eigentlich? unglücklich

lg, perlchen



Geschrieben von Tony am 13.01.2004 um 15:37:

 

hm, mit anarchie verbinde ich, das man alles machen kann was man will, und so lustige-punk-wizo musik, rote schnürsenkel, die punk szene allgemein, und natürlich triple xxx *g* "Anarchie99" (Yogi rulez *g*)



Geschrieben von Agent Johnson am 13.01.2004 um 16:10:

 

Anarchie ist, wenn ich Schulleiter aus dem Fenster werfe, weil er mich in der Stunde geweckt hat! großes Grinsen



Geschrieben von cavalorn am 13.01.2004 um 16:16:

 

tja da sollte man einen punk fragen, um es genau rauszukriegen: aber anarchie ist meinem begriff nach ein system, bei dem es keine kontrollen gibt, bei dem es keine regierung gibt und in dem jeder machen kann, was er für richtig hält...

ist aber (gottseidank) nur ein wunschtraum



Geschrieben von thoronath am 13.01.2004 um 16:39:

 

Das mit der Definition ist im Prinzip ganz einfach: Anarchie bedeutet, dass es keine Regeln gibt. Jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich und muss selbst entscheiden, ob er es für falsch oder richtig hält. In der Anarchie gibt es keine mehr oder weniger einflußreichen Menschen, da es nichts gibt, auf das man Einfluß nehmen könnte. Daher würde ich Anarchie wohl eher Links einordnen.
Das Ziel der Anarchie ist es wohl die größtmögliche Freiheit für jeden zu erreichen.
Eigentlich kann man sagen, wenn jeder macht was er will und sich keiner mehr an Regeln hält, dann hat man Anarchie.
soviel zur Definition...

Ich verbinde mit Anarchie: Punks; meine Schwester großes Grinsen ; Teenager, die keine Ahnung von Politik haben; Chaos; im Prinzip eine schöne Idee, aber nicht umsetzbar; Der Irak, nachdem die Amis die Kontrolle verloren haben.


T.



Geschrieben von Elite Kullerkeks am 13.01.2004 um 16:55:

 

Da es auch ohne Anarchie genug Verbrechen usw. gibt, ist eine Anarchie schonmal undenkbar.
Chaos fällt mir auch spontan ein.



Geschrieben von Shenea am 13.01.2004 um 17:16:

 

Sodele ^^ Danke erst mal Leute *g* Ihr habt meine Annahme bestätigt. Hab diese Umfrage auch schon in der Klasse gemacht... naja.... ihr seid da doch informierter.



Geschrieben von cavalorn am 13.01.2004 um 17:22:

 

fassen wir zusammen: chaos von links !??



Geschrieben von D-TOX am 13.01.2004 um 17:36:

 

Joa, da fällt einem als erstes Chaos ein... Mir is da gleich das Zimmer von nem Freund eingefallen, bei dem sieht's immer aus, als wäre ein Bombe eingeschlagen und Elites PC Augenzwinkern großes Grinsen

Anarchie ist eine Regierungsform ohne jegliche Regeln... Wär ja recht merkwürdig ^^



Geschrieben von Porph am 13.01.2004 um 18:02:

 

mit Anarchie verbinde ich unweigerlich Chaos. Anarchie heist, wie schon so einige male angesprochen, es gibt keine Regeln an die man sich halten muss. Doch wo sid dann die Gesetze? Ist ein Leben ohne Gesetze überhaupt möglich? Ist es nicht notwendig gewisse Vorschriften zu haben, an die man sich halten muss umzu wissen "das ist gut" und "das darf ich nicht"?
Ich denke wir sehen das auch aus unserem Standpunkt und aus diesem können wir - wie sollte es anders sein - nur zu der Schlussfolgerung kommen: Anarchie bedeutet Chaos, bedeutet Gewalt.
Wieso verbinden wir diese Wörter damit? Ganz einfach: Weil wir mit den Gesetzen aufgewachsen sind. WIr können uns gar nicht, oder nur sehr schwer vorstellen was ohne diese Einschränkungen (die keinesfalls negativ sein müssen) geschehen kann/wird.
Versuchen wir es also mal ganz utopisch zu sehen: Alle Menschen wachsen so auf, dass sie von Geburt an absolut gleich sind und alles machen können, alles werden können.. bemerkt ihr das Problem? Wo ist die Kontrolle? Das ganze System baut doch darauf auf, dass der Mensch gut ist, vertrauensvoll, Nächstenliebe sollte euch ein Begriff sein. Doch ist es tatsächlich so? Nein! Es kann nicht funktionieren, Anarchie wäre Chaos, wäre Gewalt und Tyrannei der herschenden Gruppe (die es ja laut Definetion gar nicht geben sollte, aber IMHO wäre es nur logisch wenn es dazu kommt). Unter herschender Gruppe sollte man an diesem Punkt glaube auch ehr einfach die Leute sehen die die Macht haben, im Vergleich zu denen ohne.
hm.. irgendwie verstricke ich mich selbst.. Augen rollen



Geschrieben von Ghoul am 14.01.2004 um 12:55:

 

Anarchie ist für mich eine Gesellschaft ohne Regeln. Im Prinzip ein tolles System, wenn, ja wenn, der Mensch an sich gut wäre und nicht über ein natürliches Bedürfnis für Regeln und Hirarchie hätte. Im Endeffekt würde eine Anarchie sich wahrscheinlich immer wieder zu einer mehr oder weniger geordneten Geselschaft entwickeln.
Ohne Regeln gilt nur das Recht des Stärkeren, nach dem Motto: Ich tu wa sich will, versuch doch mich aufzuhalten. Daraus entwickeln sich zwangläufig Gruppen, die sich zusammen tun, um geminsam tun zu können, was sie wollen, ohne das ein einzelner anderer sie aufhält. Damit die Gruppe Funktioniert, braucht man wieder Regeln in der Gruppe. Daraus folgt, dass sich Anarchie nach kurzer Zeit immer wieder selbst auflösen würde.

Anarchie ist vielleicht ein netter Gedanke, aber genau wie der Kommunismus nicht auf dauer durchzusetzen. All diese Systeme gehen imemr davon aus, dass der Mensch eigendlich nur seine Ruhe und ein friedliches Leben in angemessenem Wohlstand führen will. Genau daran scheitert sowas immer.



Geschrieben von DUFF am 14.01.2004 um 15:38:

 

mit anarchie verbinde ich geile musik: sex pistols, clash, ramones, iggy pop und so weiter...



Geschrieben von cavalorn am 14.01.2004 um 17:34:

 

Zitat:
Original von Ghoul
All diese Systeme gehen imemr davon aus, dass der Mensch eigendlich nur seine Ruhe und ein friedliches Leben in angemessenem Wohlstand führen will. Genau daran scheitert sowas immer.



die systeme gehen gerade davon aus, dass der mensch auch einfach auf einem mittleren niveau leben will - und nicht nach geld und wohlstand trachtet. und genau so ist es ja nicht...



Geschrieben von Shenea am 14.01.2004 um 17:41:

 

Anarchie und Wohlstand? Jedenfalls nicht der Wohlstand, den man mit Geld und Autos messen kann. Neben dem Kommunismus (den wir in der Geschichte ja noch nie erlebt haben) sind das zwei "Utopien" in denen einzig und alleine das Wohl des einzigen darin bestehen soll, dass er nicht durch die Zwänge von Geld angetrieben wird. Eigentlich recht lobenswert.
Das Problem in der Anarchie besteht in meinen Augen dabei, dass sie auf der Annahme basiert, wir Menschen könnten unsere Instinkte überwinden und auf sozialer Ebene und mit Moral eine Gesellschaft errichten. mit Chaos, hat das dann wenig zu tun. Nur umzusetzten, ist das wohl nicht. Diesen Zustand, den GHoul beschreibt, dass Recht des Stärkeren ist ja einzig und alleine nur der Urzustand, aller gesellschaftlichen Systeme. und genau das, stellen sich leider viele unter Anarchie vor.



Geschrieben von Agent Johnson am 15.01.2004 um 18:21:

 

Zitat:
Das Problem in der Anarchie besteht in meinen Augen dabei, dass sie auf der Annahme basiert, wir Menschen könnten unsere Instinkte überwinden und auf sozialer Ebene und mit Moral eine Gesellschaft errichten



Anarcjie macht auch immer übermütig. Das ist einfach so. Wenn es niemanden gibt, der sich um Rechte kümmert, passiert es automatisch, das man sich über gesellschaftliche Tabus hinwegsetzt. Also z.B. nicht für seinen Einkauf bezahlt. Warum auch, wenn man es nicht muss. Somit ist Anarchie auch immer der Glaube, bei nichtmüssen alles gleich umgekehrt zu machen. Wenn ich nicht zahlen muss, nehme ich es mir so. Wenn es kein Verbot gibt, Autos anzuzünden, mache ich das. Somit bringt Anarcjie immer gewalt. Auf kurz oder lange!



Geschrieben von Shenea am 15.01.2004 um 18:29:

 

Muß nicht ^^ Habe gerade eine sehr interessante Lektüre und bin gerade im Kapitel "Geld" und das Tauschsystem. Anarchie muß nicht im Chaos landen. Das passiert nur, wenn die Gängigen Vorurteile weiter daran aufrecht erhalten werden, sodass eine andere Meinung nicht zugelassen wird. So finde ich das Prinzip der freien Erziehung wunderbar. Kinder werden nicht zu Staatsbürgern erzogen, sondern in erster Linie, zu Bürgern. Etwas, was der Staat total versäumt hat.



Geschrieben von thoronath am 15.01.2004 um 21:06:

 

Agent Johnson, in deiner Überlegung ist ein kleiner Denkfehler: In der Anarchie gibt es erst gar keine Rechte, die eingehalten werden könnten. Wenn du einkaufen gehst, dann sagt dir also kein Gesetz oder Recht, dass du bezahlen musst. großes Grinsen
Das sagt dir übrigens einzig und allein dein Gewissen und das ist es eigentlich, auf das Anarchie aufgebaut ist.

Shenea, dass Anarchie im Chaos enden muss, sagt ja keiner, aber in unserer Gesellschaft wird es zwangsläufig in Chaos enden, weil die Menschen einfach zu Egoistisch sind um ohne Regeln und Gesetze leben zu können. Sie versuchen das beste für sich und nicht das beste für die Gemeinschaft rauszuholen. Ich glaube an diesem Punkt hat die Anarchie viel mit dem Kommunismus gemeinsam, beide scheitern am Egoismus der Menschen.
Das sollte uns echt mal zu denken geben.


T.



Geschrieben von Agent Johnson am 21.01.2004 um 15:58:

 

Zitat:

Agent Johnson, in deiner Überlegung ist ein kleiner Denkfehler: In der Anarchie gibt es erst gar keine Rechte, die eingehalten werden könnten. Wenn du einkaufen gehst, dann sagt dir also kein Gesetz oder Recht, dass du bezahlen musst.
Das sagt dir übrigens einzig und allein dein Gewissen und das ist es eigentlich, auf das Anarchie aufgebaut ist.




Genau da leigt ja das Problem. Ohne Rechte gehen alle "normalen" oder "verständlichen" Pflichten und Rechte, die man einfach einhält, ohne Grund. Wenn bei einer Anarchie alle Regeln ausfallen, geht auch die normale, menschliche Regelung für das Zusammenleben kaputt. Und da man Verbot gerne Bricht, wegen dem Nervenkitzel oder so, sind dann die Verbotenen Dinge plötzlich sehr beliebt. Und das bringt nur gewalt!



Geschrieben von thoronath am 22.01.2004 um 16:17:

 

Es gibt aber keine Verbote, das ist ja das Prinzip der Anarchie. Ergo kannst du auch keine Verbote brechen.
Dass die ganze Sache in Gewalt ausartet ist nur so, weil die Menschen in unserer Gesellschaft es gewonht sind durch Gesetze 'kontrolliert' zu werden.
Ich glaube, wenn man von vornerein in einer Anarchie aufwachsen würde, dann würde man wahrscheinlich anders damit umgehen.


T.


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