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Porph
Unleashed Leader



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Gerechtigkeit 12.01.2005 20:41 [OPTIONEN]

oder auch: Von Ungleichheiten und legitimen Lösungen.

Unfair sind für mich eindeutig Ungleichheiten, die auf Ungerechtigkeit beruhen. Dazu zählen in meinen Augen klar die Diskriminierung und die Unterdrückung. Diesen Ursachen kann man wohl noch am ‚einfachsten’ entgegenwirken. Von friedlichen Demonstrationen bis hin zu Gerichtsbeschlüssen und Gesetzen sollte hier die komplette Palette genutzt werden um diesen bewusst gewollten Ungleichheiten entgegenzuwirken. Nicht legitim sind dagegen in meinen Augen radikale Mittel, also direkte Gewalt, egal ob physischer oder psychischer Natur. So wäre man im Prinzip nicht besser als die Menschen gegen die man vorzugehen versucht. Denn in dem Moment in dem man Gewalt benutzt versucht man ja auch sich über einen anderen Menschen zu stellen, somit würde man probieren ihn zu unterdrücken und folglich genau das katapultieren was einen in Ketten hält.
Doch viel interessante ist meiner Meinung nach die Frage nach der unverschuldeten Ungleichheit. Charles de Montesquieu sagte einmal: „Es liegt in der Natur der Sache, dass alle Menschen von Geburt an gleich sind, doch sie können diese Gleichheit nicht bewahren. In der Gesellschaft verlieren sie sie und sie kann nur durch Gesetze geschützt werden“. Ist es doch aber nicht gut und gerecht, dass wir ungleich sind? Zumindest zu einem gewissen Grad trifft das in meinen Augen auf jeden Fall zu.
Ich bin der Auffassung, dass jeder Mensch dieselben Chancen haben sollte, sofern er sich darum bemüht. Natürlich ist mir klar, dass niemals alle Menschen gleiche Chancen haben werden, allein schon, da sie verschiedene Interessen besitzen. Interessen sind etwas individuelles, eine Sache die im Prinzip jeder Mensch für sich selbst entdecken und entwickeln sollte. Somit stände also unsere Individualität unserer Gleichheit und somit der Gerechtigkeit in diesem Bereich im Wege. Ich halte keine Gegenmaßnahmen legitim, die die Freiheit und persönliche Entfaltung des Menschen beschneiden. Folge ich dieser Analogie, so müsste der logische Schluss nun lauten, dass ich die Ungerechtigkeiten ‚Ok.’ Finde. Doch dass tue ich nicht, denn nur sehr wenige Menschen können sich selbst frei ihre Interessen auswählen, obgleich sich viele dieser Tatsache gar nicht bewusst sind. Werbung, Konsum, Religion, Umwelt – wir werden so vielfältig und nachdrücklich beeinflusst, dass es scheinbar unmöglich ist sich zu verwirklichen, zumindest frei. Legitim sind freie Entscheidungen und eine total freie (und sensationelle) Entscheidung wäre es, sich abzukoppeln. Was natürlich unweigerlich zu einem Außenseiterdasein und damit verbundenen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten führt. Doch um diese Debatte nicht zu einer Freiheitsdiskussion zu verwerten möchte ich noch einmal auf den schlichten Unterschied zwischen arm und reich eingehen. Diesen findet man im Vergleich der Länder, aber auch vor unserer Haustür. Entwicklungsländer haben für ihre Bürger schlechtere (Bildungs-)Möglichkeiten als die großen Industrienationen, ein Kind von der Straße lässt sich nur schwer mit einem Kind vergleichen, das mit 9 Jahren schon Golf spielt. Diese Ursachen wirken sich auf die Entwicklung aus, diese Ursachen halte ich für ungerecht. Die Gegenmaßnahme wäre das Geld den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben, doch ist das legitim? Wie viel darf man den wohlhabenden Ländern wegnehmen? 100€ pro Kopf? Warum nicht gleich eintausend, warum nicht zehntausend, nehmen wir ihnen doch gleich alles. Das ist doch die Lösung!
Das machen wir nur nicht, weil es anderen dann besser gehen würde? Weil wir unseren Lebensstandard aufgeben müssten, damit andere mit uns auf ein Level kommen? Damit die Welt ‚eins’ wird? Aber hey, wir leisten legitime Entwicklungshilfe nach Afghanistan, in den Irak und jetzt auch noch nach Südasien, sollte das nicht unsere Gewissen beruhigen und die Debatte um Gerechtigkeit hiermit schließen?
Nein. Denn scheinbar muss es da noch etwas anderes geben, etwas was man nicht mit Geld bezahlen kann, etwas was absolut legitim ist, etwas was für jeden realisierbar ist. Ein einfaches Wort: Mitmenschlichkeit.

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thoronath
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13.01.2005 17:17 [OPTIONEN]

Naja.. das Ganze hört sich doch sehr nach Kommunismus an. Und das der nicht funktioniert, haben wir ja in den letzten Jahrzehnten sehen können.
Mal davon abgesehen, dass es vielleicht gut wäre, jedem Menschen die gleiche Chance zu geben, hat die Sache einen bitteren Beigeschmack, den du ja selbst erwähnst: Die Individualität der Menschen geht völlig verloren. Denn Menschen werden vor allem durch ihr Umfeld geprägt. Und das unterscheidet sich numal auch in Arm und Reich.
Ein weiteres Problem ist wohl, dass es immer jemanden geben wird, der dieses System ausnutzt und sich so über die anderen Menschen stellt (womit die Gleichheit wieder verloren wäre).


T.

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